Lockdown trifft Naumburger Dom schwer

Insgesamt vier Monate musste der Naumburger Dom im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie für Besucher schließen. Für die Vereinigten Domstifter, die ihre Arbeit zu einem Großteil aus den Besuchereinnahmen finanzieren, bedeutete das massive Einbußen. Die finanziellen Verluste für die Stiftung liegen 2020 bei knapp einer halben Million Euro. Die Mitarbeiter des Besucherservice mussten in Kurzarbeit geschickt werden. „Wir befinden uns als Stiftung gerade in einer schweren Lage“, betont der Stiftsdirektor, Dr. Holger Kunde. „Wir haben durch die Schließung große Verluste, und im Moment noch die Ungewissheit, wie lange das anhalten wird, dass wir nicht öffnen können. Das ist für alle Mitarbeiter eine große Belastung. Wir setzen unsere Hoffnung darauf, dass der Lockdown und die Impfungen bald Wirkung zeigen und man die Pandemie in den Griff bekommt. Wir sind aber in jedem Fall auf staatliche Hilfen angewiesen“, so Dr. Kunde weiter.

Trotz der langen Schließung besuchten 2020 98.321 Menschen den Naumburger Dom. Vor allem in den Sommermonaten kamen viele Individualtouristen aus Deutschland in den Dom. „Dass wir so viele Besucher im Dom begrüßen konnten, und man muss bedenken, dass da kaum Reisegruppen dabei waren, zeigt uns doch, welche Anziehung der Naumburger Dom ausübt und welches Potential das Welterbe in der Zukunft hat“, meint Dr. Holger Kunde zu den Besucherzahlen.

2020 wurde außerdem der Service für den Gast noch weiter ausgebaut: Der Domshop wurde attraktiver und mit neuen Produkten gestaltet, die Führungsangebote für Gruppen wurden überarbeitet und in der KinderDomBauhütte gab es neue Projekte für Kinder und Erwachsene. Die Internetseite des Doms wurde neu gestaltet und die Social-Media-Kanäle ausgebaut, so konnte auch während des Lockdowns ein aktiver Austausch  mit Interessierten des Doms aufrecht erhalten werden. Außerdem wurde ein Online-Spendenportal entworfen, auf dem verschiedene Spendenprojekte rund um den Dom nun ganz einfach unterstützt werden können.

Im Westchor wurden die umfangreichen Restaurierungen der Glasfenster abgeschlossen und die Fenster erstrahlen nun in neuem Glanz. Auch die Arbeiten an den Fenstern im Ostchor sind bald fertig, so dass auch dieser wieder ohne Einschränkungen zu sehen sein wird.

Die Vereinigten Domstifter werden aber auch weiterhin viele Baumaßnahmen rund um den Dom beschäftigen. Die Instandsetzung der Fassade des Ostchores  konnte 2020 gut vorangebracht werden und steht kurz vor dem Abschluss. Mit den Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von 75.000 Euro konnten weitere Bereiche, wie die Ballustrade, Wasserspeier und Patronatsfiguren in Angriff genommen werden. Des Weiteren laufen die Sanierungen der Gebäude Neuer Steinweg 1 und 2, Domplatz 1 und 1a und Domplatz 5, 6 und 20 weiter beziehungsweise an.

2021 soll auch der Eingangsbereich im Dom umgestaltet werden, um den Ticketerwerb und den Domshop serviceorientierter gestalten zu können.

Ein Highlight soll 2021 ein großer Festakt werden, der gebührend die Fertigstellung der Restaurierung der Fenster des West- und Ostchores würdigt.

Besucherzahlen

2015125.987
2016123.771
2017124.045
2018137.693
2019147.938
202098.321

DE
Zum Inhalt springen