Vortrag „Neue Erkenntnisse zum Naumburger Domfriedhof“

Это Saale-Unstrut-Elster-Verein lädt zu einem Vortrag mit Julita Jankowska, Jakob Kulosa und Dr. Matthias Ludwig.

Mitten im heutigen Stadtzentrum von Naumburg hat sich mit dem sogenannten Domfriedhof ein Kleinod frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Bestattungskultur erhalten. Errichtet wurde er im Jahr 1542 unmittelbar hinter der Stadtmauer als Gottesacker für die Mariengemeinde der Naumburger Domfreiheit. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfuhr die Anlage eine deutliche Aufwertung, da von nun an auch zahlreiche Domherren auf einem gesonderten Areal des Friedhofs beigesetzt wurden. Im Jahr 1901 wurde der Domfriedhof ebenso wie der benachbarte Gottesacker der Ratsstadt (heute Stadtpark) geschlossen und diente nur noch in seltenen Fällen Ehrenbegräbnissen. Nach mehreren Fällen von Vandalismus während der DDR-Jahre, bei denen zahlreiche Grabmonumente umgestürzt wurden, kam es zu einer Überwucherung der Anlage mit Efeu und anderen Pflanzen.

In einem Projekt der European Heritage Volunteers wurde im Sommer 2025 ein erster Abschnitt des Friedhofs wieder freigelegt und dokumentiert, wobei einige bemerkenswerte Entdeckungen gelangen. Diese Befunddokumentation ist Grundlage für eine Auswertung der archivalischen Überlieferung des Domfriedhofs anhand erhaltener Leichenregister und anderer Dokumente. Während des Vortrags sollen erste Ergebnisse dieser Arbeiten vorgestellt werden.

Dr. Julita Jankowska, Design-Wissenschaftlerin. Mitarbeiterin der Vereinigten Domstifter (Halle).
Jakob Kulosa (M.A.), Winzer und Historiker. Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Vereinigten Domstifter (Naumburg).
Dr. Matthias Ludwig, Historiker. Leiter des Domstiftsarchivs und der Domstiftsbibliothek Naumburg.